07. Juli 2010, zwei Sitze für die Freie Ärzteschaft Hamburg!
Als neue Mitglieder in die Vertreterversammlung der KV Hamburg wurden Dr. Silke Lüder, Allgemeinärztin und Kim Lieschke, Facharzt für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde gewählt.
WAHLAUFRUF
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Sie kennen die „Freie Ärzteschaft“ als jungen Verband, der erst 2004 gegründet
wurde und seit 2006 die großen ärztlichen Proteste in Berlin und den Kampf gegen
die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte maßgeblich organisiert hat.
Wofür stehen wir?
Unser Arztberuf steht nach vielen Jahren einer ärztefeindlichen Politik auf der Kippe.
Gesundheit wird als Ware von privaten Konzernen gehandelt. Die Schweigepflicht
wird durch das e-Card-Projekt und die geplante totale „Online-Kontrolle“ aller Patienten und Ärzte ausgehebelt. Die Arztpraxen haben keine Planungssicherheit, mit
Dumpingpauschalen und Bürokratiewahn wird bundesweit echte medizinische Qualität
vernichtet. Man möchte uns eigentlich nur noch als Angestellte haben - in MVZ
von Asklepios oder Atriomed. Auch in HH verkaufen viele Kollegen kurz vor dem
Ruhestand ihre Kassenarztsitze an die Manager. Aber unsere Patienten erwarten,
dass die vertrauten Haus- und Facharztpraxen um die Ecke erhalten bleiben! Wir als
Ärztinnen und Ärzte haben unseren Arztberuf ergriffen, weil wir Ärzte sein wollten
und nicht Handlanger, die auf vorgeschriebenen „Behandlungspfaden“ die Rendite
von Gesundheitskonzernen erhöhen sollen.
Vor 100 Jahren wurden die kassenärztlichen Vereinigungen von den Ärzten erkämpft,
damals als Schutzbündnis gegen die übermächtigen Krankenkassen. Für
die Patienten hatte das auch den Vorteil des freien Zugangs zu allen Praxen - ein
Luxus, der jetzt in unserem Lande noch existiert und auch weiter existieren sollte!
Dieses Schutzbündnis war Kassen und Technokraten lange ein Dorn im Auge. Die
KVen wurden auch nach eigenen Aussagen in ausführende Organe des jeweiligen
Ministeriums und der Kassen verwandelt. Um uns zu spalten, wurden mit dem
letzten Gesetz 2007 nach Vorbild der US Medizin die „Dr. Gatekeeper“ -Hausarztverträge eingeführt.
Die Verteilungskämpfe um die Reste der „Regelleistungsvolumina“ werden uns nicht
retten, im Gegenteil. Die angeblich „innovativen und neuen“ Hausarztverträge nach
73b verwandeln uns in Kassensklaven, in Außenstellen von AOK, Signal Iduna, TK
und anderen. Am Ende dieser Entwicklung wird nicht der freie Arzt, sondern der
gegängelte „Leistungserbringer“ stehen.
Was also treibt uns als Ärzteopposition, die bisher „außerparlamentarisch“
gekämpft hat, in die KV? Wofür erbitten wir Ihre Stimme?
Viel zu lange haben die bisherigen Vertreter aller Altverbände immer nur gezögert,
gewartet und abgewiegelt. Wenn wir unseren Beruf und unsere Praxen erhalten
wollen, brauchen wir Kandidatinnen und Kandidaten mit Rückgrat in der Vertreterversammlung der KV Hamburg! Wir haben kein Interesse an Klüngeln oder Fachgruppenvorteilen.
Wir setzen uns ein - Freie Ärzteschaft in die KV! Wählt Liste 6!
Für die Einheit von Haus- und Fachärzten - nur gemeinsam sind wir stark! Für eine transparente Abrechnung ärztlicher Leistungen nach einer einfachen Gebührenordnung für alle. Wir brauchen Planungssicherheit und keine ständig wechselnden Dumpingpauschalen! Auch keinen Flickenteppich aus unterschiedlichsten Kassenverträgen!
Keine e-Card, keine Online-Kontrolle von Ärzten und Patienten! Stoppt das Projekt jetzt und endgültig! Arztpraxen dürfen nicht in Außendienststellen der Kassen verwandelt werden! Hamburg bleibt e-Card freie Zone!
Dr. Silke Lüder (Allgemeinärztin)
Kim Lieschke (HNO-Arzt)
Dr. Gerd Lampe (Allgemeinarzt)
Dr. Werner Surup (Allgemeinarzt)
Dr. Jutta Lipke (Fachärztin für Rehabilitative und Physikalische Medizin)
Dr. Martin Kaiser (Allgemeinarzt)
Ingolf Resa (Internist)
Dr. Timm Böttcher ( Neurologe und Psychiater)
WAHLAUFRUF
Zeit für frischen Wind in der KV!
Wir von der Freien Ärzteschaft Hamburg stehen ein für
Freiberuflichkeit statt Vertragswirrwarr
Arztgeheimnis statt e- Card und Online-Zwang
Transparente Bezahlung ärztlicher Leistungen statt Kassendominanz mit RLV und QZV Chaos
Bundesweit und auch in Hamburg sind die Regelleistungsvolumina abgestürzt. Entgegen aller Versprechungen („größter Honorarzuwachs aller Zeiten“, O- Ton Politik und KBV) bekommen wir in Hamburg jetzt plötzlich 11 % weniger als in 2009. Folge der Politik der Aushungerung der freiberuflichen Arztpraxen, angelegt von Ulla Schmidt, weitergeführt von CDU und FDP. Auch hinsichtlich der e-Card verrät die FDP ihre Wahlversprechen. Während der Fußball WM wurde klammheimlich letzten Freitag die e- Card per neuem Zwangsgesetz verordnet. Die nächsten Grausamkeiten werden in der KBV schon ausgebrütet. Zum Beispiel neue Codierrichtlinien, die demnächst unsere Arbeitszeit täglich um Stunden verlängern. Unsere Praxen verwandeln sich durch Zwangsonlineanbindung und Kontrollwahn in Außenstellen der Kassen.
Wir müssen Rückgrat zeigen. Wie viel ärztlichen Oppositionsgeist gab es bisher in der KV- HH? Wählen Sie nicht erneut eine ärztliche „Appeasementpolitik“ , indem Sie den bekannten „Allianzen“ oder „Selektivvertragspezialisten“ Ihre Stimme geben oder den Wahlzettel in den Papierkorb werfen! Neue Leute braucht die Vertreterversammlung!
Nur gemeinsam sind wir stark, mit einer Liste aus Haus- und Fachärzten! Wir lassen uns nicht spalten.
Dr. Silke Lüder (Fachärztin für Allgemeinmedizin),Kim Lieschke ( Facharzt für Hals- Nasen- und Ohrenheilkunde ), Dr. Gerd Lampe ( Facharzt für Allgemeinmedizin), Dr. Werner Surup (Facharzt für Allgemeinmedizin) Dr. Jutta Lipke (Fachärztin für Physikalische und Rehabilitative Medizin), Dr. Martin Kaiser (Facharzt für Allgemeinmedizin), Ingolf Resa (Facharzt für Innere Medizin), Dr. Timm Böttcher (Facharzt für Neurologie und Psychiatrie)
Patienten sind keine Kunden, Ärzte keine „Leistungserbringer“
Gesundheit und Heilkunst keine Konsumartikel! Wir brauchen Ihre Unterstützung als neue Fraktion -
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